Pilze

Das mit den Pilzen ist so eine Sache für sich, sie tauchen immer wieder auf, wie z.B. der Glückspilz (Fliegenpilz), sei es in Märchen oder als Symbol. Da ich eigentlich bereits mein ganzes Leben auf der Suche nach wohlschmeckenden Pilzen war, kann ich glaub ich auch ein wenig erzählen.
Vorweg: Ich will hier niemandem Tipps oder Ratschläge geben, sondern nur darauf aufmerksam machen, was es alles gibt. Also wenn Ihr in den Wald zieht, um Pilze zu suchen, dann bitte nur in Begleitung eines Experten oder ihr kenn auch jemand, der sich genug auskennt.

Allgemein:

 

 

 

 

 

Jeder kennt Champignons und weiß wie gut sie schmecken. Es gibt einige Pilze, die gut schmecken, aber nicht gezüchtet werden können, weil sie auf spezielle Bodenverhältnisse angewiesen sind. Das Pilzsuchen vergleiche ich etwa mit Angeln oder Jagen, weil ein direkter Kontakt zum eigenen Essen hergestellt wird, d. h. ohne Zwischenhändler Supermarkt.
Pilze sollten nur mit Stiel abgeschnitten werden, weil dieser zu Hause auch zu Bestimmung benutzt wird. Alte Pilze, die eh keiner mehr essen will, sollten stehen gelassen werden, weil sie wichtig für die Vermehrung sind. Ich stelle hier nur eine kleine Auswahl vor und erkläre beispielhaft, wie diese bestimmt werden. Natürlich gibt es weit mehr Möglichkeiten zur Pilzbestimmung. Alle gezeigten Sorten habe ich selbst gefunden und viele verspeist. Und noch was, wer Pilze finden will, muss am richtigen Tag früh aufstehen, außer er kennt ein Gebiet, das keiner kennt.

Gute Speisepilze:

junger Steinpilz

Steinpilz:

Früher, der Herrenpilz, weil er an den Herren des Gebiets abgegeben werden musste, auf dem gesammelt wurde. Sehr guter Speisepilz.

Braun, Fleisch weiß, Stiel dick mit blassem Netz. Hut 6-20cm, halbkugelförmig gewölbt, im Alter klebrig. Röhren (an der Unterseite des Hut`s) anfangs weißlich, später gelb-grünlich. Der Stiel ist keulenförmig und auch eßbar. Man findet ihn sowohl im Nadel- als auch Buchenwalt, schon ab Juli.


alter Steinpilz, aber noch eßbar,
wenn er nicht zu verwurmt ist.

junger Parasol

Parasol/Großer Schirmling:

Hier sind junge Exemplare zu sehen: Bräunlich mit dunklen Schuppen, am Stiel ein abstehender Ring. Die frühe Form ähnelt einer Eichel, später wenn sich der Schirm entfaltet, sieht es aus, wie ein Sonnenschirm und kann bis zu 20cm groß werden (Rießen Schnitzel). Die Lammellen an der Hutunterseite sind breit und weiß. Der Stiel ist lang, schlank und fasrig. __Erwird immer wieder mit dem giftigen Pantherpilzverwechselt__ Einer der wohlschmeckensten Pilze, die ich je gegessen habe. Am besten zubereitet in der Pfanne mit Ei und Mehl paniert, dann noch etwas Petersilie dazu und jetzt braucht man eigentlich nur noch gut kauen.


geöffneter Parasol


Birkenpilz

Birkenpilz:

Dieser Pilz ist dem Steinpilz im Geschmack ziemlich ähnlich, man findet ihn vorzugsweise an Lichtungen neben einer Birke.
Der Hut ist 6-20cm, gewölbt und hell- dunkelbraun mit blaßgrauen Röhren (späterbraungrau - oliv)an der Unterseite. Der Stamm ist dick, weiß und mit einem schwarzen Netz überzogen. Auch so ein Semmelknödelpilz oder was man halt daraus machen will. Er ist in feuchtem Zustand klebrig.


Birkenpilz von unten

Pfifferlinge:

Der Hut ist meistens erst gewolbt, später dann trichterförmig und kaum über 5cm groß. Der ganze Pilz ist dottergelb und besitzt leistenartige Vorsprünge, die weit den Stamm hinunter reichen. Das Fleisch ist weiß-gelblich und schmeckt nach Pfeffer. Er ist sehr geeignet zum Kochen.


Genießbare Pilze:

Familie von Tintenschopflingen

Tintenschopfling:

Dieser Pilz ist großschuppig, weißlich, teils mit bräunlichen Schuppen und einem kräftigen Ring. Der Hut ist 5-12cm groß und von eiförmig bis zylindrisch. Die Lamellen sind anfangs weiß, wechseln in graubrau und sind letztendlich schmierig in Tintenfarbe. Jung eßbar und wohlschmeckend.


junger Tintenschopfling

(Flaschen-)Bovist:

Er hat die Form einer umgekehrten Flasche und wird bis zu 10cm hoch und 5cm breit. Der Fruchtkörper ist weiß und mit kleinen Wärzchen bedeckt. Es gibnt viele verschiedene Pilze der Bovistfamilie; alle die innen völlig weiß sind, kann man essen. Viele lassen ihn auch stehen, weil er kein besonders exklusiver Pilz ist.

 

Habichtspilz (Rehpiz):

Seinen Namen erhielt er auf Grund der dunkel schuppigen Hutoberseite. An der Hut Unterseite zeigen sich feine hell- bis dunkelbraune Stoppel. Der Hut kann bis zu 20cm groß werden, z.T. dann zentral trichterförmig eingezogen. Der Stiel kann bis zu 5cm groß werden und ist weißlich bis bräunlich. Als junges Exemplar dient er als Würzer für Suppen und Braten.  

Reizger:

Der Edelreizger ist ein Milchling. Er ist orange bis rötlich, z.T. auch fleckig grün. Der Hut ist an den Rändern meist rund eingezogen und 5-15cm groß. An der Unterseite hat er Lamellen. Der Stiel ist brüchig und hohl. Häufig wächst er auf Wiesen am Waldrand und in Nadelwäldern. Angebraten in der Pfanne ist er ein guter Speisepilz. Nach dem Verzehr kann sich der Urin rot verfärben, das ist aber harmlos.  

Ungenießbare und giftige Pilze:
 
junger Hexenröhrling

Netzstieliger Hexenröhrling(boledus ludrius):

Dieser Pilz galt früher als giftig. Wenn er aber ausreichend gekocht wird ist er genießbar. Leider hab ich ihn nur in Zusamenhang mit anderen Pilzen gegessen und kann nichts über den Geschmack erzählen. Einder der Pilze, die ich stehen lasse. Er kommt im Sommer und Herbst an Waldrändern oder Buchenwäldern vor. Anfangs ist seine Kappe halbkugelförmig, später dann flacher. Die Farbe wechselt zwischen unterschiedlichen Brauntönen. An der Hutunterseite hat intensiv rote Röhren. Die wichtigsten Erkennungsmerkmale sind aber der netzbezogene Stiel und die Blaufärbung nach dem Zerschneiden des Pilzes.

Der Fliegenpilz (Amanita Muskaria):

Jeder kennt ihn aus Bilderbüchern. Dieser Pilz mit Geschichte hat früh einen halbkugelförmigen Hut, dann ausgebreitet mit bis zu 15cm. Die Farbe ist rot oder orangerot mit weißen Schuppenresten. Die Lamellen sind weiß und gedrängt. Der weiße Stiel mit nach unten hägenden Ring entsteht aus einer Knolle. Man findet ihn im Birkenwald und Nadelwald. Er ist giftig, aber kaum lebensgefährlich. Es heißt sogar, dass er in der Schweiz ohne Haut in Butter gebraten und gegessen wird. Vor langer Zeit wurde er in Russland als Rauschmittel eingesetzt und war sehr beliebt (Alles noch vor dem Vodka). Seinen Namen hat er durch ein vermeidliches Sterben der Fliegen, die auf ihm saßen erhalten. Untersuchungen haben ergeben, dass die Fliegen nur runtergefallen sind und nach einer Weile wieder weggeflogen sind.




junger Fliegenpilz
Gallenröhrling:

Der Gallenröhrling sieht dem Steinpilz sehr ähnlich. Er hat inetwa dieselbe Größe, der Hut ist beim jungen Exemplar rundlich, z.T. filzig, wenn es trocken ist auch rissig. Die Röhren sind anfangs weiß, später dann leicht rosa. Derr Stamm ist von einem z.T. dunklen Netz überzogen.
Leider ist er dermaßem bitter, dass schon ein einziger Pilz die Mahlzeit verderben kann. Giftig ist er nicht.

junger Gallenröhrling

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